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Was genau ist eine Tinktur? Das Wort kommt von „tinctura“ oder „tingere“ und bedeutet soviel wie „gefärbte Flüssigkeit“. Es werden dabei Pflanzen-Teile in eine beliebige Trägerlösung (meist hochprozentiger Alkohol) eingelegt und die Inhaltsstoffe werden so herausgezogen bzw. in die Flüssigkeit übergeleitet. In früheren Zeiten war hochprozentiger Alkohol nicht immer zur Hand oder zu teuer. Somit wurden damals (bzw. du kannst es auch heute so machen) Pflanzen in jeglicher Flüssigkeit ausgezogen. Diese Trägerlösungen waren und sind z.B. Wein, Wasser, Essig, Öl, Honig oder Milch. 

In diesem Beitrag möchte ich dir nun viele Infos und Tipps mitgeben, wie du eine alkoholische Tinktur am besten zubereiten kannst.

einfache Grund-Rezeptur: Du brauchst ein Schraubglas, welches du mit deinem Pflanzen-Material befüllst. Danach wird der Alkohol darüber geleert und das ganze darf nun einige Zeit ausziehen.

Vorteile einer alkoholischen Tinktur: Es werden sowohl wasserlösliche als auch öllösliche Inhaltsstoffe aus den Pflanzen gelöst. Außerdem ist so eine Tinktur sehr lange haltbar.

Wirkung von hochprozentigem Alkohol: desinfizierend, entfettend, konservierend

  • Die Wirkung einer Tinktur ergänzt sich mit den Eigenschaften deiner darin eingelegten Pflanze!

Jetzt verrate ich dir eine Menge Kniffe, mit denen du deine Tinktur deutlich verbessern bzw. sinnvoll zubereiten und anwenden kannst.

welcher Alkohol-Gehalt:

Unterschiedliche Pflanzen-Teile bzw. deren Inhaltsstoffe haben auch unterschiedliche Bedürfnisse was den Alkohol-Gehalt angeht, bei dem sie sich „am wohlsten“ fühlen bzw. wo sie sich am besten lösen. Darum kannst du dich beim aussuchen des Alkohols an nachstehender Tabelle orientieren, um den höchsten Wirkstoffgehalt aus deinen verwendeten Pflanzen heraus zu ziehen. Am besten schaust du dir einerseits die Beschaffenheit deines Materials an und auch den oder die Haupt-Inhaltsstoffe die in der Pflanze vorhanden sind bzw. die du herausziehen willst. So kannst du einen „Mittelwert“ ermitteln und bestimmst den passenden Alkohol für deine Tinktur.

  • Wurzeln bzw. harte Teile: ca. 55-70%
  • Blüten oder Blätter: ca. 30-55%
  • Harze: ca. 70-95% 
  • Glykoside oder Alkaloide: ca. 20-45% 
  • Bitterstoffe, Flavonoide, Cumarine, Scharfstoffe: ca. 35-50%
  • Gerbstoffe: 35-65% 
  • äth. Öle: 50-70%
  • Schleimstoffe oder Saponine: ca. 20-30% 

Vorbereitung der Pflanzen:

Zerkleinere dein verwendetes Material, bevor es ins Glas wandert. Du kannst trockene Pflanzen verwenden – die sind quasi immer verfügbar. Oder du verwendest frische Pflanzen. Diese lösen durch ihren Wassergehalt manche Inhaltsstoffe noch besser, aber sie verdünnen auch den verwendeten Alkohol. Darum kannst du bei frischen Pflanzen den gewählten Alkohol gern etwas höherprozentig ansetzen.

Bei den Mengen-Angaben ist nichts in Stein gemeisselt:

  • Verwendest du frische Pflanzen, befüllst du dein Glas ca. zu einem ¼ bzw. 1/3. Nimmst du trockene Pflanzen, dann reicht ca. die Hälfte der Menge vom frischen Material.

Auszieh-Dauer:

Hier lässt die Literatur viel Spielraum zu. Deine Tinktur kann nach ca. 1 – 4 Wochen abgeseiht und verwendet werden. Je nachdem, wieviel Zeit du der Tinktur geben möchtest, kannst du die Dauer sehr variabel halten. 

  • SPECIAL – der Schnellauszug: Du kannst dein Pflanzen-Material und den Alkohol auch mit einem Stabmixer intensiv zerkleinern, dann das ganze über Nacht stehen lassen, schliesslich fein abfiltern und abfüllen. Dann ist deine Tinktur bereit zur Anwendung. Ich persönlich bevorzuge die „längere“ Variante. 
Ringelblume

während des Auszugs:

Stelle deine Tinktur an einen warmen Platz (sprich Raumtemperatur, kein kalter Keller) aber nicht direkt in die Sonne. Schwenke dein Glas immer wieder und erhöhe so den Auszug der Wirkstoffe.

Anwendungs-Bereiche:

Je nach deiner gewählten Pflanze, kannst du unterschiedliche Wirkungen mit deiner Tinktur auslösen bzw. sie zur Unterstützung bei div. Beschwerden anwenden. Du kannst sie z.B. als Zugabe in einem Tee verwenden oder auch tropfenweise einnehmen (Erwachsene). Ebenso zum einreiben kann eine Tinktur herangezogen werden (Stichwort: Franzbranntwein). Bitte beachte: die Verwendung selbst gemachter Hausmittel wie dieser ersetzt keinen Arztbesuch!

Auch für DIY Pflege-Produkte kann eine Tinktur eingesetzt werden:

weitere Tipps:

Vergiss nicht, deine Tinkturen mit Inhalt und Herstellungs-Datum zu beschriften. Und lagere sie am besten lichtgeschützt. PROST!

Was sind deine Lieblings-Tinkturen? Wie bereitest du sie zu und wofür verwendest du sie? Ich freu mich auf deinen Kommentar bzw. auf ein Feedback!

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